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Lübeck

[568] * Lübeck: dies ehemalige deutsche Bisthum wurde durch den Lüneviller Frieden dem letzten Bischof, dem Herzog von Oldenburg und Delmenhorst, als ein weltliches Fürstenthum zugetheilt (s. Oldenburg i. d. N.). Das Capitel sollte gänzlich aufhören, die noch lebenden Domherren aber ihre Präbenden lebenslänglich fortbekommen. – Die Reichsstadt Lübeck selbst verlor zwar durch den Eutschädigungsreceß von 1803 einiges Eigenthum, in verschiedenen Dörfern und auf der Insel Poel, welches Mecklenburg-Schwerin erhielt, bekam aber dagegen den Antheil und die Ansprüche dieses Herzogthums auf die Halbinsel Prival vor Wismar. Diese Halbinsel, ein niedriger Landstrich, und durch eine schmale Landenge mit dem festen Lande zusammenhängend (vorher gemeinschaftliche Viehweide zwischen Mecklenburg und Lübeck, aber wegen der Gränzen strittig), ist für Lübeck, wegen ihrer Lage an der Mündung der Trave, Travemünde gegenüber, nicht unwichtig. – Im J. 1806 mußte die Stadt Lübeck ebenfalls die allgemeine Kriegsnoth erfahren. Bei dem zwischen Frankreich und Preußen ausgebrochenen Kriege hatte sich der preußische General Natzmer in diese Stadt geworfen und am 6. Nov. rückten die Franzosen gegen dieselbe vor, drangen mit großer Ueberlegenheit in die Stadt ein, und veranlaßten, bei der tapfern Gegenwehr der Preußen, ein fürchterliches Blutbad in den Straßen: man rechnete die Anzahl der Todten und Verwundeten auf 5000 Mann.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 568.
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