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Hamburg

[426] * Hamburg (über welches man auch das sehr interessante Werk des Herrn von Heß nachschlagen kann) drohte im Jahr 1801 ein neues Ungewitter. Am 28 März forderte der dänische Feld-Marschall, Prinz Carl von Hessen-Cassel, die Uebergabe der Stadt, widrigenfalls er sie bombardiren würde. Zwar machte der Senat Vorkehrungen zur Vertheidigung, schickte auch Deputirte deshalb ab; allein jenes war nicht rathsam, dieses wäre fruchtlos gewesen, und so schloß der Senat eine Uebereinkunft dahin ab, daß die Unabhängigkeit der Republik, die Sicherheit der [426] Bank und die Verschonung der Stadt mit Einquartierung zugestanden wurde. Uebrigens geschah dies alles im Einverständniße mit Preußen. Durch ein zugleich erlassenes Manifest von dem dänischen Feldmarschall wurde erklärt, daß diese Vorkehrungen blos wegen der von England unternommenen Eingriffe der Schiffahrt und des Handels anderer Mächte, und um durch Hemmung der englischen Schisfahrt auf der Elbe und die deshalb unumgänglich nöthige Besetzung von Hamburg jene Regierung zu billigern Gesinnungen zu bringen, gemacht würden. Hamburg willigte nun auch in ein Embargo auf alles daselbst befindliche englische Eigenthum: endlich wurde am 23. Mai die Stadt wieder von diesen Truppen befreit. Allein nicht gar zu lange sollte sie sich ihrer Freiheit rühmen; denn bei dem zwischen Frankreich und Preußen ausgebrochenen Kriege im Jahr 1806 mußte auch endlich Hamburg das Schicksal mehrerer Reichsstädte erfahren: es wurde am 19. Nov. von französischen Truppen unter Mortier im Namen des französischen Kaisers in Besitz genommen.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 426-427.
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