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Die Hangematte

[429] Die Hangematte ist eigentlich auf dem Schiffen eine hangende, an beiden Enden oder an den vier Zipfeln aufgehängte grobe Leinwand, oder ein Segeltuch, rund herum mit Segeldraht benäht, welches den Menschen auf den Schiffen zur Bettstelle dienen muß. Man hat aber auch Hangematten auf dem Lande, besonders in warmen Ländern, namentlich in Ostindien und Amerika, die aber besser und bequemer, von Baumwolle gearbeitet, und in ganz Amerika sehr häufig verfertiget werden, wo man sich ihrer zu Hause [429] sowohl als auf Reisen bedient; dort werden sie an eigne, in den Zimmern dazu eingerichtete Pfeiler, und hier an ein Paar Aeste von Bäumen aufgehängt und befestiget, so daß man besonders vor dem kriechenden Ungeziefer gar sehr gesichert ist. In Ostindien lassen sich sogar vornehme und begüterte Leute darin wie in einer Sänfte tragen, indem die Hangematte an eine große Stange gebunden und von ein paar Schwarzen auf den Schultern, oder auch auf den Köpfen getragen wird.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 429-430.
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