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Saturn [2]

[60] Saturn, (Mythol.) der Gott der Zeit und Vater verschiedener Götter, die er mit der Rhea (m. s. diesen Art.) zeugte, war ein Sohn des Uranus und der Gäa. Er verdrängte die Titanen, seine ältern Brüder, von der Nachfolge in dem Reiche ihres Vaters. Da ihm aber geweißagt wurde, daß er von seinen Söhnen entthront werden würde, so wollte er sie jedesmahl bei ihrer Geburt verschlingen; allein Rhea hinterging ihn, indem sie ihm statt der Kinder Steine reichte. Endlich stieß ihn sein Sohn Jupiter vom Thron; er floh aus dem Olymp nach Italien, wo er, vom Janus zum Mitregenten aufgenommen, die Völker [60] den Ackerbau und andere nützliche Beschäftigungen gelehrt und überhaupt so gut regiert haben soll, daß seine Regierung das goldne Zeitalter genannt wurde. Er wird als ein bärtiger alter Mann abgebildet, mit einer Sichel, einer Schlange, welche sich in den Schwanz beißt, oder auch mit einer Uhr und mit Flügeln, welches alles Sinnbilder der Zeit sind. Bei den Griechen heißt er Kronos. – (In den ältesten Zeiten soll wirklich unter den Aboriginen in Italien ein König dieses Namens regiert haben.) Ihm zu Ehren wurden

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 60-61.
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