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Pyrmont

[503] Pyrmont, ein offner Ort in der Grafschaft gleichen Namens im Westphälischen Kreise, welche dem Fürsten von Waldeck gehört. Pyrmont ist vorzüglich deßhalb berühmt, daß es ein ganz vortreffliches und in einem seltnen Grade stärkendes mineralisches Wasser enthält; auch hat es herrliche Bäder. Das Pyrmonter Wasser wird nicht nur durch ganz Deutschland und Europa versendet, sondern es geht auch nach Amerika. Es ist dieß eine Hauptrevenue der fürstl. Waldeckschen Kammer. – Die jährliche Anzahl der Bade- und Brunnengäste ist sehr beträchtlich; und Freunde der Natur können sich bei einer Cur fast nirgends angenehmer aufhalten, da es in einer überaus schönen Ebene liegt, die von hohen Bergen umschlossen ist, welche durch die nichts weniger als grundlose Behauptung, »daß hier viele von den berühmten Schlachten zwischen den Römern und alten Deutschen vorgefallen sind« nur noch ehrwürdiger werden. – Im J. 1797 besuchte Friedrich Wilhelm, [503] König von Preußen, Pyrmont, und eine Menge von Fürsten und Edeln Deutschlands folgten ihm dahin. Es soll über alle Beschreibung prächtig gewesen sein. Bertuch hat diesen Sammelplatz im Mode-Journal beschrieben. – Wer übrigens Pyrmont näher kennen lernen will, der lese den ersten Theil von »Marcards Beschreibung von Pyrmont,« und wer als Bade- oder Brunnengast dahin zu reisen die Absicht hat, den zweiten Theil dieses meisterhaften Werks.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 3. Amsterdam 1809, S. 503-504.
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