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Die Schelde

[89] Die Schelde (Französ. Escaut), ein ansehnlicher Fluß in den Niederlanden, entspringt eigentlich in der Picardie und theilt sich dann an den Brabantischen Gränzen in zwei Arme, nehmlich die Oster-Schelde (welche von Bergen op Zoom an zwischen den Seeländischen Inseln fließt) und die Wester-Schelde oder de Hond, welche Zeeland und Flandern scheidet; beide fallen nachher in die Nordsee. Bis ins sechzehnte Jahrhundert war diese Schelde wegen der außerordentlich weit getriebenen Schifffahrt für die Handlung äußerst wichtig, und oft befanden sich einige tausend Kauffartheischiffe darauf; allein Hollands Eifersucht brachte es dahin, daß (bei dem Münsterschen Frieden 1648) dieser Fluß geschlossen wurde und sonach Handel und Schifffahrt sich wegzogen (m. s. den Art. Antwerpen). Selbst Josephs II. preiswürdige Versuche wegen Wiedereröffnung der Schelde (1784) konnten nichts ausrichten; bis endlich nach 144 Jahren die Franzosen, nach Antwerpens Eroberung, sie 1793 wieder eröffneten und die Schifffahrt hier unter lautem Jubel frei gaben: allein man muß wohl mit Recht zweifeln, ob sie jemahls wieder in jenem Grade aufleben und den Handel wieder so hinziehen werde. Uebrigens ist

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 89.
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