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Der Salmiak

[38] Der Salmiak (Ammoniaksalz) ist ein sehr weißes, halb durchsichtiges Salz von einem stechenden und einigermaßen urinösen Geschmacke, und geschickt, sich in Gestalt von Federn oder als eine dichte Masse von gleichlaufenden Fäden, worin man bisweilen würflichte Stücken findet, zu krystallisiren. Der gemeine Salmiak entsteht aus der Vereinigung des flüchtigen Alkali mit der Salzsäure. Im Wasser löst er sich sehr leicht und zwar mit starker Erkältung auf. Man findet ihn natürlich in der Nähe von Vulkanen, aber nur [38] in ganz geringer Menge. Der künstliche kam sonst bloß aus Egypten, wo er aus verbranntem Mist der Kühe und Kameele, dem dortigen einzigen Feuerungsmittel, durch die Sublimation erhalten wird. In Deutschland ist die fabrikmäßige Bereitung des Salmiaks im Großen zuerst von den Gebrüdern Grafenhorst in Braunschweig angefangen worden. Man gebraucht den Salmiak vorzüglich zur Verzinnung des Eisens und Kupfers, zur Schmelzung des Goldes, zum Löthen und in der Färbekunst zur Erhöhung der Farben; in der Arzneikunst dient er als auflösendes, reitzendes, fäulnißwidriges und fieberstillendes Mittel.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 38-39.
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