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Silber, das

[94] Das Silber, des -s, plur. der doch nur im Bergbaue von mehrern Arten oder Quantitäten üblich ist, ut nom. sing. ein weißes glänzendes Metall, welches, weil es feuerbeständig ist, für das edelste nach dem Golde gehalten wird, und einen feinen hellen Klang hat. 1. Eigentlich Gemünztes Silber, im Gegensatze des ungemünzten. Ein Gefäß von Silber. Silber schmelzen. Feines Silber, welches von allem fremden Zusatze frey ist. Gediegenes Silber. Vererztes Silber. Mit Silber beschlagen. Gesponnenes Silber, geschlagenes Silber. Kaltes Silber, bey den Gürtlern, eine Vermischung von Weinstein und Silberkalk, damit zu übersilbern. 2. Figürlich: (1) Silbernes Geräth oder Geschirr, als ein Collectivum, doch nur in einigen Fällen. Auf Silber speisen. Sein Silber in Sicherheit bringen. (2) In der dichterischen Schreibart, wird die silberweiße Farbe oft nur Silber schlechthin genannt. Auf ihrem (der Flügel des Schmetterlinges) glänzenden Silber stehen kleine purpurne Flecken, Geßn. (3) Verschiedene Mineralien, welche einige äußere Ähnlichkeit mit dem Silber haben, werden daher Quecksilber, Katzensilber und so ferner genannt.

Anm. Schon bey dem Kero Silbar, bey dem Ottfried Silabar, bey dem Willeram Silbere, bey dem Ulphilas Silubr, im Nieders. Sulver, Zulver, im Angels. Seolfer, Sulfer, im Engl. Silver, im Schwed. Silfver. Die glänzende weiße Farbe dieses Metalles ist ohne Zweifel der Grund seiner Benennung, daher man dieses Wort als einen Verwandten von Salm, Sol, Sulphur, u.s.f. anzusehen hat, Siehe 1 Sahl. Die Sylbe er ist die Ableitungssylbe, ein Subject, Ding zu bezeichnen. Sowohl diese glänzende Farbe, als auch die angenehme helle Stimme dieses Metalles geben der Dichterischen Shreibart zu allerley Zusammensetzungen Anlaß, z.B. in Ansehung der Farbe, das Silbergewölk, der Silberbach, die Silberquelle, der Silberglanz u.s.f.[94] für silberfarbenes Gewölk u.s.f. und in Ansehung des Klanges, Silberklang, Silberstimme, Silberton u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 94-95.
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