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Futter (1), das

[378] 1. Das Futter, des -s, plur. ut nom. sing. die Bekleidung eines Körpers von außen oder von innen; doch nur noch in verschiedenen einzelnen Fällen. 1. Von außen, wo dieses Wort, 1) im gemeinen Leben für Futteral sehr häufig ist, besonders in den Zusammensetzungen Brillenfutter, Flaschenfutter, Flötenfutter, Geigenfutter, Hutfutter, Kammfutter, Kelchfutter u.s.f. Im mittlern Lat. Futrus, Fodorus, Feutrum, im Ital. Fodero, Fodro, im Franz. Fourreau, schon bey dem Ulphilas Fodr, im Schwed. Foder, im Angels. Fodder, alles in der Bedeutung einer Scheide oder eines Futterals. 2) Bey den Schuhmachern wird ein kleines Stückchen Leder über dem Spornträger, die Verletzung des Stiefels von dem Sporne zu verhüthen, im Diminut. das Fütterchen genannt. 2. Von innen. 1) Bey den Holzarbeitern, eine hölzerne Bekleidung, eine Öffnung oder Vertiefung, z.B. die inwendigen Seiten eines Fensters oder einer Thür damit zu füttern; ein Fensterfutter, Thürfutter. Die Uhrmacher pflegen auch die Zapfenlöcher Futter zu nennen, weil sie mit Messing ausgefüttert werden. Am häufigsten, 2) derjenige Zeug, womit die innere Seite eines Kleides oder Kleidungsstückes versehen wird, ohne Plural, außer von mehrern Arten; das Unterfutter, zum Unterschiede von dem Oberzeuge, welcher in Niedersachsen das Oberfutter genannt wird. Ein Kleid mit einem seidenen Futter. Das Futter ist zerrissen. Nieders. Foder, Foer, Foor, Dän. Foer, Schwed. Foder, im mittlern Lat. Fodra, im Ital. Fodero, Fodro, im Franz. Fourrure, im Pohln. Futro.

Anm. Weil das Schwed. Foder eigentlich ein Futter von Rauchwerk bedeutet, das Französische Feutre ehedem auch mit einem l geschrieben und gesprochen wurde, Feultre, so muthmaßet Ihre nicht unwahrscheinlich, daß dieses Wort von Filz, Fell, vellus, pellis, herstammet, zumahl da die Thierfelle doch einmahl die erste und älteste Art der Kleidung und vornehmlich auch des Futters gewesen sind. S. Futterhemd. So fern dieses Wort ein Futteral bedeutet, lässet es sich sehr bequem gleichfalls daher leiten.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 378.
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