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Artillerīe, die

[443] Die Ártillerīe, (viersylbig,) plur. inusit. 1) Als ein Collectivum, das grobe Geschütz und alles was dazu gehöret. Daher der Artillerie-Oberster, der über das grobe Geschütz gesetzet ist, der Artillerie-Bediente, die Artillerie-Pferde, welche zur Fortbringung des Geschützes gebraucht werden, der Artillerie-Wagen u.s.f. 2) Die Wissenschaft von der Zurichtung und dem Gebrauche des groben Geschützes, welche man sonst auch die Geschützkunst, die Büchsenmeisterey, die Feuerwerkerkunst, und die Zeugmeistereykunst nennet. Daher die Ártillerḯst, des -en, plur. die -en, der diese Wissenschaft verstehet, und bey dem groben Geschütze gebraucht wird.

Anm. Dieses Wort ist aus dem Ital. Artigleria und Franz. Artillerie im Deutschen aufgekommen. Das davon gemachte Lateinische Artilleria kommt schon 1304, also noch vor Erfindung der Pulvergeschütze, vor. Das bey manchen übliche Artollerie gehöret rauhen Mundarten zu. Grupen beweiset in seinen Anmerkungen S. 449, daß es von dem Latein. Ars herkomme. Ehedem war bey den Deutschen auch das Wort Arkeley und Arkaley dafür gebräuchlich, wovon Frisch nachgesehen werden kann.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 443.
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