Kainbach bei Graz - Eine Weihnachtsüberraschung für die Belegschaft des steirischen Feuerwehrfahrzeug-Ausstatters Iveco Magirus brachte der Besuch des neuen Konzern-Chefs Andreas Klauser am Donnerstag in Kainbach bei Graz. Die im Sommer bekannt gegebene Kündigung von 60 Mitarbeitern wurde zurückgenommen. Der Standort - der bis zum Herbstbeginn volle Auftragsbücher vorweisen kann - erhält eine Chance, bestätigte Betriebsrat Eduard Adler einen Bericht der "Kleinen Zeitung".

Chefbesuch wirkt Wunder

Nach der Hiobsbotschaft der Kündigung von rund 60 Beschäftigten und der beabsichtigten Verlagerung der Produktion ins bayerische Ulm - in Kainbach/Hönigtal hätte nur noch ein kleiner Servicebereich verbleiben sollen - war der gesamte Betriebsrat der früheren Lohr-Magirus aktiv geworden und an Klauser herangetreten. Dieser hatte dann eine Delegation in St. Valentin (OÖ) empfangen und dabei die Einladung erhalten, sich doch den Standort anzusehen. Am Donnerstag war es soweit: Der Konzernchef besichtigte die Produktionsstätte und war offenbar angetan.

Schon im Vorfeld, so Betriebsrat Adler, sei deutlich geworden, dass Klauser von einem "Weggeben von Know-how" nichts halte. Ein Erhalten des Produktionsstandortes ergebe auch Sinn, da "die Auftragsbücher bis zum September bummvoll sind". Danach habe man etwas weniger registriert, aber man werde sich anstrengen und verstärkt an die Kunden herantreten - nicht nur zur Lieferung von Aufbauten und Ausrüstung für Feuerwehrfahrzeuge, sondern auch zur Modernisierung älterer Fahrzeuge, da in Zeiten knapper Budgets öffentliche Aufträge von z. B. Ländern und Gemeinden schwieriger zu bekommen seien.

Spontaner Applaus

Die Belegschaft habe jedenfalls spontan applaudiert, als die frohe Kunde am Donnerstag durch Klauser bekräftigt wurde. Am Standort arbeiten rund 80 Mitarbeiter, dazu kommen rund 20 Lehrlinge sowie 35 Leiharbeiter. Alle 60 Kündigungen seien zurückgezogen worden, auch von den Leiharbeitern sollen einige übernommen werden.

Laut Firmenbuch erzielte Iveco Magirus in Kainbach/Hönigtal im Jahr 2010 einen Umsatz von rund 36 Mio. Euro, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) belief sich auf 2,43 Mio. Euro. (APA, 21.12.2012)